Mein Wochenbett Rückblick
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Mein Wochenbett Rückblick

Vor 8 Wochen kam unsere kleine wundervolle Tochter zur Welt und somit ist das Wochenbett offiziell vorbei. Heute möchte ich einen Rückblick sowie meine -Haves mit euch teilen.


Frau die ein neugeborenes Baby hält und sich vor einem Spiegel fotografiert
Die erste Woche Zuhause

Das Wochenbett beginnt mit dem Moment der Geburt und endet etwa 6 bis 8 Wochen danach. In dieser Zeit soll die frischgebackene Mutter sich schonen, heilen, das Neugeborene kennenlernen und sich mental auf ihre neue Rolle einstellen. Beim Lesen sollten wir eigentlich sofort alle die Stirn runzeln oder die Augenbrauen hochziehen, denn keiner dieser Prozesse ist nach wenigen Wochen beendet. Manche enden sogar nie.

Neugeborenes Baby in rosa Hose mit weißen Socken auf dem Bauch

Im Groben ist dieser Zeitraum aber deswegen vorgegeben, da sich die Gebärmutter innerhalb von 6-8 Wochen auf ihre normale Größe für den Nicht-schwangeren Zustand zurückbildet. Am Ende des Wochenbettes erfolgt eine Nachsorgekontrolle beim Frauenarzt bei der einige Themen besprochen werden und ein letzter großer Check stattfindet.

Ich war bereits letzte Woche bei meinem Nachsorgetermin und den Rückbildungskurs habe ich ebenfalls begonnen, sodass ich langsam wieder in einen "normalen"Alltag starten kann.


Der neue normale Alltag mit Baby sieht natürlich anders aus als davor, jedoch gibt es viele Dinge, die ich nun mit ärztlichen Go wieder tun kann, wie vor der Schwangerschaft. Das bezieht sich beispielsweise auf Sport, Sex, körperliche Belastung wie schweres Heben und Tragen über das Gewicht des Kindes hinaus usw.



Mein Wochenbett

Nach einer komplikationsreichen Geburt begann das Wochenbett im Krankenhaus erstmal ganz normal. Den ersten Tag bin ich nicht aus dem Bett aufgestanden. Da ich aufgrund meiner Geburtsverletzungen einen Katheter benötigt habe, musste ich auch nicht einmal auf die Toilette und die Schwestern haben sich am Vormittag um das Wickeln gekümmert während mein Mann Zuhause ausgeschlafen hat (zum Zeitpunkt der Geburt war er 23 Stunden wach).


Aufgrund der schwere und Vielzahl meiner Geburtsverletzungen wurde mir absolute Bettruhe angeordnet mit dem Hinweis, dass ich nicht sitzen und stehen soll. Dies habe ich die ersten beiden Tage auch sehr streng befolgt, jedoch wurde unsere Tochter fast 48 Stunden nach der Geburt auf die IMC verlegt werden. Da ich nun in einem anderen Zimmer untergebracht war als mein Kind, musste ich zwangsläufig sitzen, wenn ich bei ihr sein wollte. Außerdem musste ich natürlich von da an auch laufen und für jede Mahlzeit, Gang zur Toilette usw. musste ich wieder auf mein Zimmer zurück, sodass ich etwa 2 Tage nach der Geburt wieder sehr aktiv sein musste.

Als wir die Klinik 5 Tage nach der Geburt gemeinsam verlassen durften, stand ich der ersten wirklich großen Hürde bevor: die Treppen in den 4. Stock zu uns in die Wohnung.

Ich habe mich hierbei aber ganz klar an die Empfehlung gehalten, dass die Wöchnerin nur das Gewicht des Neugeborenen tragen darf. Mein Mann hat also das gesamte Gepäck getragen und ich habe unsere kleine Tochter in die Wohnung getragen.


Von da an lebten wir auf unserer Couch. Wir hatten die Bettfunktion ausgefahren, sodass wir mehr als genug Platz haben. Mein Mann hat uns mit Decken, Kissen, Spucktüchern, Getränken und Snacks ausgestattet, sodass ich es mir wirklich gemütlich machen konnte und nur aufstehen musste, wenn ich auf die Toilette musste.

Am ersten Tag nach der Entlassung haben wir auch einen kleinen Besuch zugelassen, da meine Eltern mit meiner jüngsten Schwester ins Krankenhaus gekommen waren, als meine andere Schwester arbeiten musste und wir ihren Besuch am nächsten Tag absagen mussten, da die Kleine ja verlegt wurde. Meine Mama kam in diesem Zuge mit zu uns und hat sich derweil um das Auspacken der Taschen gekümmert, uns etwas gekocht und alles mögliche erledigt.

In den Tagen danach hat sich mein Mann einfach nur liebevoll und vollumfänglich um unsere Zufriedenheit gekümmert. Frische Brötchen, Tee, Mittag- und Abendesse, genug zu trinken, frische Sachen, die Fernbedienung, alles was mir fehlte, wurde mir in Windeseile gereicht. Einzig das Windelwechseln habe ich selber übernommen, wofür ich bis heute ausnahmslos immer an den Wickeltische gehe. Geschlafen haben wir in unserem Bett, was für meinen Rücken auch wirklich besser war als die Couch und natürlich weil die Maus so vom ersten Tag an in ihrem Bett schlafen konnte.


Aufgrund einer Geburtsverletzung bei unserer Tochter musste ich bereits in der 2. Lebenswoche mit ihr zur Physiotherapie, was einen 40-minütigen Fußweg bedeutet. Für den ersten Termin und das erste Mal raus gehen hat sich meine Mama extra frei genommen, da ich mich ehrlich gesagt nicht getraut habe. Außerdem war sie eine große Unterstützung was das Tragen der Kleinen betraf. Auf dem Rückweg nach der ersten Therapriestunde haben wir einen kleinen Halt beim Bäcker gemacht, da ich dann doch eine Stärkung gebraucht habe und die Kleine gestillt werden wollte. Ich weiß, dass das schon sehr früh für einen so weiten Spaziergang war, insbesondere hinsichtlich meiner Geburtsverletzungen, leider war ein Spaziergang aber die einfachste Art, um zur Praxis zu kommen und da ich nicht alleine war, habe ich mir das auch zugetraut.


Von da an habe ich auch wieder Kleinigkeiten im Haushalt übernommen, wie das benutze Geschirr in die Machine zu räumen oder mal etwas aufzuräumen. Ich habe aber keinerlei Dinge gehalten, aufgehoben oder mich gebückt. Das habe ich auch solange beibehalten, bis ich keine Schmerzen mehr hatte.


Die ersten Tage bin ich so selten wie möglich duschen gegangen, da es mir einfach schwer gefallen ist. Beim Duschen habe ich ausschließlich Wasser verwendet und mich untenrum auch nicht angefasst. Ich habe lediglich das Wasser mit einem sanften Strahl vorbeifließen lassen.

Auf der Toilette habe ich immer einen Messbesser verwendet und wenn ich das Bedürfnis hatte mich abzuwischen, habe ich Einwegwaschlappen verwendet. Diese sind deutlich weicher als Toilettenpapier und fusseln nicht. Außerdem lassen die großen Waschlappen sich super zerschneiden oder zerreißen, sodass eine normale Packung aus der Drogerie mit 50 Stück einige Tage hält.


Ich hatte mir ja vor der Geburt die Wöchnerinnenvorlagen Mini gekauft, was eine sehr gute Entscheidung war. Nachdem die erste Packung verbraucht war, habe ich meinen Mann gebeten, eine weitere in der Apotheke zu kaufen. Auf Empfehlung hatte ich mir sowohl die Vorlagen aus der Apotheke als auch viele große Binden in der Drogerie gekauft. Im Nachhinein muss ich sagen, dass Binden wirklich nicht zu empfehlen sind, da sie im Vergleich zu den Vorlagen sehr hart und rau sind, parfümiert sind und viel mehr Müll produzieren. Außerdem sind sie deutlich teurer.

Ich kann mir auch vorstellen diese Vorlagen während meiner Periode zu verwenden, da ich das Gefühl sehr angenehm fand.

Nachdem wir aus dem Krankenhaus gekommen sind waren die Vorlagen in der Größe Mini für mich ausreichend. Im Krankenhaus wurde mir Maxi zur Verfügung gestellt, die zu diesem Zeitpunkt auch nötig waren.

Außerdem eigenen sich die Vorlagen ideal für kühlende Binden. Ich habe sie einfach mit Wasser beträufelt und im Kühlschrank gelagert. Gegen Hämorrhoiden habe ich sie zusätzlich mit Arnika beträufelt (Hinweis meiner Hebamme), was mir sehr gut geholfen hat.


Eines der besten Produkte, die ich mir zugelegt habe sind Silberhütchen. Ich hatte keinen einzigen Tag wunde Brustwarzen oder Schmerzen. Die Investition ist vielleicht etwas teurer, jedoch lohnt es sich, da ich wirklich keinerlei Beschwerden hatte.

Außerdem kann man sich die Silberhütchen auch super schenken lassen. Ich habe diese über Amazon bestellt, es gibt aber verschiedene Anbieter. Bei der Googlesuche wird eine Marke besonders häufig vorgeschlagen, daher habe ich euch die verlinkt, die ich außerdem noch gefunden habe.



Ich hatte unglaublich Milch zu Beginn. Meistens musste ich mich und die Kleine nach dem Stillen komplett umziehen. Daher habe ich mir diese Milchauffangschalen zugelegt. Tatsächlich habe ich meinen Mann aber erst einige Tage nachdem wir entlassen wurden zu dm geschickt, damit er sie kauft, weil ich diese nicht vorher kaufen wollte. Schließlich hätte es ja auch sein können, dass ich sie nicht brauche. Ich benutze die Schalen bis heute, da doch einiges an Milch aus der anderen Brust läuft während die Kleine an der anderen trinkt. So kann ich die Milch sammeln und einfrieren oder als Badezusatz nutzen.


Eine weitere sinnvolle Anschaffung waren weite Baumwollunterhosen. Die Netzhosen aus dem Krankenhaus haben bei mir einen starken Juckreiz ausgelöst und ich waren auch nicht so angenehm zu tragen. Außerdem sind die Vorlagen in einer festeren Unterhose nicht verrutscht.


Während dem Stillen war ein verschließbarer Becher mit Strohhalm meine Rettung. Durch den Deckel konnte ich den Becher auch mal auf der Couch abstellen, ohne Angst haben zu müssen, dass alles nass ist, sollte er mal kurz umkippen. Und da er immer gefüllt war, habe ich auch ausreichend getrunken.


Gegen Ende der Schwangerschaft habe ich eine Matratzenauflage auf meine Seite des Bettes gezogen für den Fall, dass die Fruchtblase springt. Nach der Geburt ist sie aber genauso sinnvoll um die Matratze vor Milch, Babyspucke oder dem Wochenfluss zu schützen. Die ersten Tage ist die Milch ständig aus mir ausgelaufen und vor allem wenn ich auf dem Bauch lag, war es unter mir nass. Später hat sich das zwar eingependelt aber wir werden immer wieder überrascht, wie viel so ein Baby auch nach dem Bäuerchen ausspucken kann. Unsere ist bis heute auf der Matratze!


Das sind auf jeden Fall die Dinge, die mir sofort in den Sinn gekommen sind, wenn ich an mein Wochenbett denke. Es gibt im Internet ja unzählige Listen und auf YouTube eine Vielzahl von Videos in denen echt viele wertvolle und nützliche Tipps und Produkte gezeigt werden, meine Auflistung ist vor allem ein kleiner Zusatz zu dem, was sonst so empfohlen wird.


XX Valentina




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