Travel: Venedig
Die vergangene Woche war eine sehr aufregenden und vor allem bepackte Woche. 4000 Kilometer innerhalb von 7 Tagen. Ein Reiseziel war dabei Venedig.

Warum Venedig? Ich hatte die Wahl zwischen vielen Hotels durch einen 99ers Animond Gutschein, den ich zu Weihnachten bekommen habe. Budapest stand auch noch in meiner persönlichen Auswahl, jedoch habe ich das Wochenende vor dem Venedig-Trip in Kroatien verbracht und eine weitere Reise in genau die selbe Richtung wenige Tage später schien irgendwie blöd.
Die beiden Hotels, die in dem Gutschein zur Auswahl standen, waren beide in Mestre-Venedig.
Von unserem gebuchten Club Hotel gab es einen Direktbus und mehrere Busse ins Mestre-Center, wo man dann mit Bus, Tram oder Regionalbahn nach Venedig kommt.
Schon im Voraus habe ich mich über die öffentlichen Verkehrsmittel vor Ort erkundigt und es wurde oft ans Herz gelegt, dass vorbestellte Karten und Tageskarten vom Vorteil sind, weil die Warteschlangen an den Fahrkartenautomaten enorm lang sein können. Also habe ich im Voraus zwei-Tages-Tickets gekauft, die man dann beim ersten Automaten einlösen muss. Mit Eingabe des Online-Codes, der einem nach Bezahlen per Mail verschickt wird, werden die Tickets gedruckt und sind ab der ersten Entwertung für die bezahlte Dauer gültig.
Das Club Hotel liegt einige Fahrminuten vom Mestre-Center entfernt, direkt an der Hauptstraße. Die Lage ist aber trotzdem sehr ruhig. Der Eingangsbereich des Hotels ist sehr altmodisch aber angenehm, so wie der Rest des Hotels. Wer nach einer luxuriösen Unterkunft mit modernster Ausstattung sucht, ist hier falsch. Trotzdem hat sich das Hotel seine 3-Sterne verdient.
Das Zimmer war für zwei Personen sehr klein. Man konnte von der Tür genau einen Schritt machen und ist dann schon ans Bett gestoßen. Das Bett und die Badezimmertür waren ebenfalls einen Schritt voneinander getrennt. Platztechnisch war es definitiv keine riesige Suit, jedoch völlig ausreichend dafür, dass das Zimmer nur zum Schlafen genutzt wurde.
Das Badezimmer ist tatsächlich aber etwas renovierungsbedürftig. Kein Vorhang etc an der Badewanne, was dafür gesorgt hat, dass man das Badezimmer trotz aller Bemühung unter Wasser gesetzt hat. Der veraltete Föhn, der einem gratis zur Verfügung gestellt wird, kann nicht einmal als Ventilator benutzt werden ( großes Kriterium!). An dieser Stelle war ich etwas enttäuscht, da man sich bei solchen Angaben des Anbieters darauf verlässt, diese auch nutzen zu können.
Aber gut, ein unbrauchbarer Föhn macht noch lange keinen Urlaub kaputt.
Das Frühstück im Hotel war angemessen. Man hatte eine große Auswahl, wurde freundlich vom Personal empfangen und hat daraufhin ein Getränk nach Wahl bekommen ( Kaffee etc.), weitere Getränke standen auf dem Buffet zur Verfügung.
Das Hotel hat einige Parkplätze direkt vor dem Eingang, die pro Tg 5€ kosten sollten, für die drei Tage hat das Personal uns aber keine weiteren Kosten berechnet.
Allgemein war das Personal unglaublich freundlich und hilfsbereit, was ein großer Pluspunkt in jeder Hinsicht ist.
Alles in allem kann man sich in dem Hotel sehr wohl fühlen, es ist zwar kein Luxus aber trotzdem mehr als ausreichend.
Zu Venedig: die Stadt ist unglaublich schön. Ich bin aus dem Staunen nicht mehr herausgekommen. Die vielen Kanäle, Brücken, kleinen Gassen, süße Geschäfte und die wunderschönen Sehenswürdigkeiten haben mich richtig in ihren Bann gezogen. An jeder Ecke gibt es Eis, Pizza oder Snacks zu kaufen, ständig fahren Boote und Gondeln an einem vorbei und überall spürt man die italienische Atmosphäre um sich.




Venedig an sich ist auch sehr sauber, was mich sehr überrascht hat. Was besonders aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass man nicht überall rauchen darf. Der Boden ist frei von Zigarettenstummeln und Müll. An den vielen Mülleimern und Aschenbechern, die mehrmals am Tag vom öffentlichen Dienst entleert werden, wird darauf hingewiesen, dass das Wegwerfen von Zigaretten und Müll Geldstrafen zur Folge hat und man auf "ein sauberes Venedig" achten soll.
Ich habe mich ein paar Tage vor der Reise nach den "Must-See" Sehenswürdigkeiten erkundigt und nach Geheimtipps gesucht. Die Liste, die ich mir gemacht habe, habe ich teilweise per Zufall, teils gezielt abgearbeitet.
Durch das viele Laufen durch die Stadt ( 31 KILOMETER!) kommt man an einigen Gebäuden zufällig vorbei und kann sich erkundigen, den Marktplatz, die Seufzerbrücke und den Dogenpalast steuert man natürlich gezielt an.








Wer nach Venedig geht, sollte sich entweder ganz bewusst im Vorfeld Gedanken darüber machen, wo er Geld ausgeben möchte und wie viel Eintritte, Fahrten etc. kosten. Anderenfalls kann es nämlich sehr gut sein, dass man hin und wieder mehr Geld ausgibt, als man eigentlich plant oder gibt es an Dingen aus, die man gar nicht möchte, wie es eben uns ergangen ist.
Uns hat es spontan in das Innere des Dogenpalasts geführt und wirklich ungewollt standen wir plötzlich an der Kasse des Museums und haben spontan entschlossen das Museum zu besuchen. An den Wänden etc. steht jedoch nirgends der Preis und nach dem unbedachten Entschluss ist man beim Kauf von zwei Eintrittskarten plötzlich 50€ ärmer.


Was sich aber tatsächlich zu 100% gelohnt hat, waren die 8€ für die Aussicht vom Turm auf dem Markusplatz. Mit dem Aufzug ging es hoch ( am Mittag war die Schlange ewig lang, abends hingegen war nichts mehr los) und bekommt die schönste Aussicht über Venedig die es überhaupt gibt. Da ich zur späten Uhrzeit erst hoch bin, was nur daran lag, dass ich tatsächlich überhaupt keinen Wert darin gesehen habe, mich so lange anzustellen und mich später doch spontan dazu entschieden habe, weil es sich eben angeboten hat, war die Atmosphäre wunderschön. Der violette Himmel während die Sonne den Tag langsam verabschiedet hat, hat dafür gesorgt, dass mir Venedig als ein wunderschöner Ort in Erinnerung bleibt.







P.S Obwohl überall Warnhinweise stehen, hatten wir mit Taschendieben nicht zu kämpfen, knapp entkommen sind wir dafür aber dem Angriff einer Möwe, die auf brutalste Weise an mein Sandwich gelangen wollte. Die Szene war filmreif! Beim Kauf wurden wir darauf hingewiesen, nicht vor dem Laden zu essen. Dabei dachte ich mir, dass es den Kassierern nur darum geht, dass der Eingang zum Lokal nicht versperrt wird. Nachdem sich eine Möwe im Sturzflug auf mich gestürzt hat und trotz wildem umherschlagen nicht lockerlassen wollte, krallte sie sich am Hinterkopf meiner Begleitung fest und wollte nicht aufgeben. Doch mein Sandwich und ich ( welches ich übrigens niemals hergegeben hätte, weil der Hunger mich fast getötet hat) wurden heldenhaft beschützt und so gelang es doch, unverletzt aus Venedig zu kommen.






XX Valentina