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Travel: Paris

Anlässlich unseres ersten Hochzeitstages hat es uns in die Stadt der Liebe verschlagen! Ich möchte euch von unserem stinkenden Hotelzimmer, dem Typ der uns bei der Eingabe der PIN gefilmt hat und vielen vielen schöne Erinnerungen erzählen.


Im September 2017, kurz bevor ich meinen Mann kennengelernt habe, war ich das erste Mal in Paris. Damals noch als Schulklasse mit vollem Programm, was zum Lehrplan passte anstatt eines City-Trips aber immerhin kann ich sagen, ich war in Paris. Aber das soll kein Grund sein, kein zweites Mal in die französische Hauptstadt zu fahren.


Hier gelangt ihr zu meinem Paris Beitrag von 2017


Vor wenigen Wochen hatte ich euch in meinem Beitrag über unsere möglichen Reiseziele 2023 davon erzählt, dass ein Wochenendtrip nach Paris im Raum steht. Dass wir so wenig später tatsächlich vor dem Eiffelturm stehen hätte ich selber nicht gedacht.


Wir sind ganz "klassisch" mit dem TGV gefahren. Für die Hin- und Rückfahrt haben wir insgesamt etwa 220 Euro bezahlt und uns gemütlich in etwas mehr als 3 Stunden von Stuttgart nach Paris kutschieren lassen. Vom Pariser Ostbahnhof sind wir mit der Métro zum Hotel, wo sich eine aufmerksame deutschen Dame neben uns gestellt hat, während wir am Fahrkartenautomaten mit Karte zahlen wollten, nachdem sie bemerkt hat, dass ein Mann uns beim eingeben der PIN versucht hat zu filmen.


Nachdem unser Ausflug so begonnen hat, hatten wir beide ein mulmiges Gefühl mit unserem Aufenthalt. Ich hatte meine Neverfull dabei und mir nie zuvor so sehr eine Tasche gewünscht, die man komplett verschließen kann. Zudem kam, dass uns auf dem Weg von Hotel in das Stadtzentrum die komischsten Gestalten überhaupt über den Weg gelaufen sind, weshalb ich mich wirklich sehr unwohl gefühlt habe. Aber darauf komme ich in diesem Beitrag später noch einmal zurück.


Wir haben uns im Hotel Reseda genächtigt. Der Stadtteil liegt nicht mehr in einem der 20 Arondissements von Paris, grenzt aber knapp an das 20. Arrondissement an. Bis zum Stadtzentrum sind es etwa 7,5 Kilometer, was mit der Métro etwa eine halbe Stunde ausmacht.

Nach unserer Ankunft am Gare de l'Est, haben wir uns auf dem Weg zum Hotel gemacht um unser Gepäck ab zu geben. Tatsächlich war unser Zimmer bereits 4 Stunden vor Check-in fertig, sodass wir gleich rein konnten.

Wir haben, mal wieder, im 8. Stock das Zimmer gegenüber der Aufzüge bekommen. Zu meinem Erstaunen war es aber nicht so laut, wie in Zagreb. Ich kann aber nicht genau sagen, ob die Zimmer besser isoliert waren, der Aufzug leiser oder weniger Gäste den ganzen Abend hoch und wieder runter gefahren sind.

Als erstes kam uns ein sehr unangenehmer Geruch aus dem Zimmer entgegen, der, wie sich herausstellte, aus dem Badezimmer kam.

Das Zimmer war sehr groß aber spärlich eingerichtet: ein Bett mit Nachttischen an beiden Seiten, ein kleiner Tisch mit Sessel, ein Tisch mit einem Stuhl und eine Garderobe. Das kleine Schränkchen, was in der Ecke steht, ist nicht der Rede wert, denn als richtige Ablage konnte man es nicht nutzen. Das Badezimmer ist sehr klein gewesen, was prinzipiell nicht schlimm ist aber man konnte sich im Bad zum Beispiel nicht umziehen, weil der Platz einfach zu klein war. Die Dusche war leider etwas schmutzig und aus dem Duschkopf kam das Wasser nur sehr schwach raus.


Bis auf die schmutzige und stinkende Dusche, ist das Zimmer aber in Ordnung. Auf der einen Seite muss man nämlich immer daran denken, dass wir eines der günstigsten Angebote genommen haben, denn ich sehe es nicht ein, mehrere Hundert (fast 1000€) für ein Hotelzimmer zu zahlen, welches ich um 9 Uhr verlasse und um 20 Uhr wieder besuche.


Für 3 Nächte mit Frühstück haben wir über Check24 knapp 275 € bezahlt.


Als wir nach unserem ersten Tag im Hotelzimmer angekommen sind und der Gestank immer noch sehr penetrant war, haben wir das nach dem Frühstück an der Rezeption gemeldet, wo uns versichert wurde, man würde sich darum kümmern bis wir am Abend zurück sind. So war es auch, nur hat es nicht lange gehalten bis es im Badezimmer wieder unangenehm gerochen hat.

Das Frühstück war eher mager. Es gab zwar Eier, frisch gemachte Crêpes, Würstchen, Aufschnitt, etwas Müsli und Croissants sowie Pain au Chocolate aber so richtig gut frühstücken konnten man nicht. Nebenan gibt es, sowie bei fast jedem Bäcker in Paris, eine riesige Auswahl und Sitzplätze. Ich würde die Gelegenheit wirklich nutzen und das Frühstück im Hotel überspringen und die umliegenden Bäckereien und ihre Leckereien ausprobieren (ich werde diesen Reim nie wieder aus dem Kopf bekommen).


Den ersten Tag haben wir auf der Champs Elysee und deren Umgebung verbracht. Wir sind in einige der unzähligen Designer Boutiquen gegangen und uns das ein oder andere Ding zeigen lassen, was zu einem persönlichen Paris-Andenken hätte werden können.

Wir wollten in diesem Zug auch den Arc de Triomphe besichtigten, jedoch war der Triumphbogen ebenso wie der Eiffelturm geschlossen. Das haben wir uns dann für einen anderen Tag behalten.








Das Louvre war am zweiten Tag unsere erste Anlaufstelle. Wir hatten die Tickets online gebucht und dazu eine geführte Tour. Es gibt verschiedene Bedingungen unter denen man kostenlos in das Museum kommt. Glücklicherweise gehörten wir beide zu der Gruppe, die unter die kostenlosen Tickets fällt, sodass wir hierfür keinen Eintritt zahlen mussten. Um nichts zu verpassen haben wir dann 9€ für eine geführte Tour bezahlt.




Ich weiß, dass es eines der bekanntesten Museen der Welt ist und dass sich unter anderem das berühmteste Gemälde aller Zeiten dort befindet aber man kann sich einfach nicht vorstellen, wie voll es ist. Die Schlange für Tickets ist mehrere hundert Meter lang, um in das Gebäude hinein zu kommen wartet man, je später am Tag es ist, desto länger natürlich, mindestens 15 Minuten und die Mona Lisa kann man sich, wenn man sich ebenfalls wieder in eine Schlange stellt, die mehrere hundert Meter lang ist, nur kurze Zeit vom Nahen ansehen.

Hubby und ich haben uns nach etwa einer Stunde vom Guide und dem Rest der Gruppe entfernt. Es ging leider viel zu sehr um das Gebäude, eher uninteressante Skulpturen und die Geschichte Frankreichs als um die wirklich interessanten Dinge. Viele Ecken konnten wir nicht begutachten, da es nach kurzem Aufenthalt schon wieder zur nächsten Ausstellung ging und das Gedränge in dem überfüllten Museum ist so unübersichtlich, dass es sich in einer großen Gruppe kaum aushalten lässt. Außerdem habe ich den Guide, dem ich wirklich aufmerksam versucht habe zu folgen, so oft aus den Augen verloren, weil sich Touristen zwischen ihn und die Gruppe gestellt haben, andere Tourguides so laut gesprochen haben, dass wir es durch das Mikro unseres Guides gehört haben und die Umgebung teilweise auch so laut war, dass man trotz voller Lautstärke nur schwer mithalten konnte.

Alle, was der Guide übersprungen hat, konnte man sich im Anschluss an die Tour natürlich selber noch einmal ansehen aber ganz ehrlich, ich hätte keine Lust darauf gehabt, das ganze Museum noch einmal rückwärts entlang zu gehen.


Im Anschluss an die Zeit im Louvre haben wir uns auf den Weg zur Kathedrale Notre-Dame de Paris gemacht. Die Kathedrale ist seit dem Brand 2019 nicht begehbar, soll aber im Jahr 2024 wiedereröffnet werden.



Danach sind wir in Richtung Place de la Concorde gegangen und von dort aus sind wir einfach kreuz und quer durch die Stadt gelaufen, haben Fotos gemacht und uns einfach angeguckt, was immer uns gefallen hat. Am Ende sind wir wieder auf der Champs Elysee gelandet, woraufhin wir unseren verpassten Aufstieg auf den Arm de Triomphe nachgeholt. Der Einlass ist für EU-Bürger zwischen 18 und 25 Jahren kostenlos aber selbst die 13€ regulärer Eintritt sind es absolut wert. Die Aussicht ist unfassbar und unbeschreiblich.

Aber ein kleiner Spoiler: die Ecke, die zum Eiffelturm zeigt, ist selbstverständlich voll und es werden Touri-Selfies geschossen ohne Ende. Hier muss man entweder Geduld mitbringen oder auf solche Fotos bzw. die Aussicht verzichten.







An unserem ersten Hochzeitstag haben wir uns nichts vorgenommen, außer eine nächtliche Bootstour auf der Seine. Die Tickets haben wir davor online bei Bateaux Parisiens direkt gebucht. Die Rundfahrt mit Audioguide kostet 16€ pro Person und dauert etwa eine Stunde. Der Audioguide muss natürlich nicht angehört werden. Die Crew sagt an den größten Sehenswürdigkeiten ein zweit Worte auf Französisch, Englisch und Spanisch (glaube ich). Wir haben uns für die einfache Spazierfahrt entschieden, Bateaux Parisiens bietet aber noch andere Rundfahrten mit Specials wie Mittag- oder Abendessen an.

Auf dem Weg zu unserem Boot sind wir an einem vorbeigelaufen, bei dem das Abendessen stattgefunden hat und ich muss sagen, dass es wirklich sehr besonders war. Von außen sah es unfassbar romantisch aus. Natürlich ist der Preis hier deutlich höher und am Wochenende sowie zur späteren Abfahrtszeit ist der Preis nochmals höher, wer aber einen ganz besonders magischen Moment erleben möchte, sollte das auf jeden Fall in Erwägung ziehen.


Um ehrlich zu sein kam Essen bei uns etwas zu kurz. Wir haben uns öfters Kleinigkeiten bei einer Bäckerei geholt, als dass wir tatsächlich richtig Mittagessen waren. An zwei Abenden in Folge haben wir uns aber bei Melting Pot etwas zu Essen mit ins Hotel genommen. Das kleine FastFood Restaurant ist eine Art Food Lounge mit der kontrastreichsten Auswahl, die ich je gesehen habe. Die Preise sind okay für die Portionsgröße und es geht ziemlich schnell.


Und zum Schluss möchte ich das Thema der Einleitung noch einmal aufgreifen. Unser Hotel lag nicht in der schönste Ecke von Paris, das haben wir schnell bemerkt. Dazu kommt, dass wir die Sprache nicht verstehen bzw. nur das, was einem in der Schule beigebracht wird. Da läuft man schon mit einem komischen Gefühl an einer Gruppe junger, angsteinflössend aussehender Menschen vorbei. Dazu kommt, dass man im Internet von Taschendieben und Überfällen gewarnt wird und wenn alles richtig gut zusammenkommt, ist es auch noch dunkel, spät und menschenverlassen. Auf der Suche nach einem Burgerrestaurant, welches uns in einer App vorgeschlagen wurde, sind wir durch ganz übele Gegenden Paris gelaufen. Wir haben, mehr oder weniger ungewollt, beide Seiten der Hauptstadt gesehen: die schönen, reichen und noblen Gegenden in der Innenstadt, Straßen in denen Lamborghinis, Ferraris und Rolls Roys neben einander geparkt sind und das Armenviertel. Die Leute, die in Paris obdachlos sind (oder zumindest stark so aussehen) sind extrem. Ich habe das Gefühl, dass die Schere zwischen arm und reich hier besonders groß ist und der Glanz und Schein der Hauptstadt dafür sorgt, dass die, denen es schlecht geht, noch schlimmer aussehen und vermutlich auch in einem noch schlimmeren Zustand sind, als in anderen Ländern. Hier und da gab es Bettler und auch Obdachlose, die einfach auf offener Straße geschlafen haben. Es gab aber auch die, die einem sehr nah gekommen sind, geschrieben haben und sich ausgezogen haben. Eine Frau hat etwas geraucht (ich kann nicht genau sagen, ob es eine Zigarette oder etwas anderes war) und dann hat sie einfach darauf gebissen und den Rest zerkaut und runtergeschluckt, ist über die Absperrung am Eingang der Metro gesprungen und hat dort die wartenden Menschen belästigt.

Bei unserer Abreise haben wir beide uns darüber unterhalten, wie weniger angespannt man nach kurzer Zeit ist, aber dennoch war es manchmal sehr unangenehm und vor allem am Anfang hat es einen schlechten Eindruck auf die Stadt gemacht.


Trotz all den Umständen war die Reise für mich unvergesslich schön. Wir waren 3 volle Tage dort, was vollkommen ausreichend war. Ingesamt sind wir 45 Kilometer in diesen 3 Tagen gelaufen, was natürlich ne Menge ist.


Wart ihr schon einmal in Paris und wie war euer Eindruck?


XX Valentina

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