Travel: Amsterdam 2022
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Travel: Amsterdam 2022

3 Jahre lag der Gutschein für die Amsterdam-Reise in meinem Schränkchen, bevor er vergangenes Wochenende endlich eingelöst wurde. 3,5 Tage waren wir in der Stadt, die viel viel mehr zu bieten hat, als nur den legalen Konsum von Cannabis.



Anreise

Zugegeben, es war vielleicht nicht die schlauste Entscheidung, ein verlängertes Wochenende in den Pfingstferien zu wählen, um in eines der Nachbarländer zu fahren. Dass die An- und Abreise nicht gerade zügig von statten ging, muss ich wahrscheinlich nicht erwähnen. Trotzdem empfand ich den Weg als angenehm.

Wir hatten uns dafür entschieden mit dem Auto zu reisen, da ein reguläres Bahnticket pro Person etwa 150€ gekostet hätte und eine Anreise mit dem 9€-Ticket unmöglich wäre (15h Fahrt und 8 Umstiege). Bis zur Abreise stand das Auto dann aber auf dem Hotelparktplatz,




Hotel

Wir hatten uns für das Corendon City Hotel Amsterdam entschiede, wo wir für 3 Übernachtungen mit Frühstück 500€ bezahlt haben. Dazu kamen noch weitere 50€ für das 3-tägige Parkticket.

Das Hotel war wirklich unfassbar angenehm und ruhig. Das Zimmer war für 2 Personen groß genug, das Badezimmer war auch ausreichend groß und sauber und das Frühstücksbuffet war wirklich toll. Es gab mehrere warme Beilagen, süße Stücke, Müsli, Obst, Gemüse, Aufschnitt, verschiedene Brotsorten, mehrere frisch gepresste Säfte, Kaffeeautomaten mit verschiedenen Getränken, Tee und Wasser.

Der Empfangsbereich war sehr groß und der Lobby Shop rund um die Uhr offen, wo man sich für einen relativ guten Preis alle möglichen Getränke, Snacks und sogar Pizzen kaufen konnte.

Außerdem gab es im Hotel einen Bankautomaten und ein Spa.



Das Hotel liegt wenige Gehminuten von der Haltestelle "Henk Sneevlietweg" entfernt, von der die U-Bahnen 50 und 51 fahren, mit denen man schnell in das Stadtzentrum kommt. Laut der Seite des Hotels liegen auch noch weitere Haltestelle in der Nähe des Hotels, jedoch haben wir diese nicht genutzt.


Öffentliche Verkehrsmittel

Wie schon gesagt stand das Auto wirklich 3 Tage ausnahmslos auf dem Parkplatz des Hotels und ich kann nur empfehlen, die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Einerseits war es als Fußgänger schon manchmal schwer, zwischen den ganzen Fahrradfahrern durch zu kommen und andererseits sind die Anbindungen wirklich super. Natürlich kann es bei so einer unfassbar großen Stadt schon mal vorkommen, dass man mehrfach umsteigen muss und die Fahrt zum Hotel oder zur nächsten Sehenswürdigkeit etwas länger dauert, jedoch wäre das durch die vielen Einbahnstraßen und die Fahrradfahrer auch mit dem Auto nicht schneller gegangen. Außerdem bietet sich so die Möglichkeit, die Stadt auch während der Fahrt ein wenig zu genießen.


I amsterdam City Card

Die I amsterdam City Card ist ein Stadtpass, mit dem man die Öffis des GVB kostenlos nutzen kann, sowie kostenlosen Eintritt in verschiedene Museen und Attraktionen erhält. In ausgewählten Restaurants und Museen genießt man mit der Karte Vergünstigungen und man erspart sich Warteschlangen durch die vorher gebuchten Tickets.


Wir haben uns den Stadtpass für 48 Stunden gekauft, was eine Summe von 180€ für uns beide ergeben hat. Ob sich das gelohnt hat, zeige ich euch weiter unten auf.


Die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten

Die beliebtesten Museen, wie das Anne Frank Haus und das Van Gooth Museum waren leider schon einige Tage vor unserer Reise bis Ende des Monats ausgebucht. Aus unserer To-Do Liste standen vor der Abreise folgendes:

  • Artis Park + Micropia

  • Madame Tussauds

  • A'dam Lookout

  • Red Light Secrets

  • Kletterpark "Klimbos Fun Forest"

  • Stedeljik Museum

  • Fahrrad fahren

  • Grachtenrundfahrt

Da wir am ersten Tag schon gegen Mittag angekommen sind, sind wir gleich nach dem Check-in los in das Stadtzentrum und haben die Straßen erkundet.



Am zweiten Tag haben wir dann die ersten 4 Punkte (Artis, Madame Tussauds, A'dam Lookout und Red Light Secrets) erledigt und dabei auch die Stadt erkundet. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir schon viel vorgenommen hatte, für die Tage. Wir waren wirklich non-stopp unterwegs und sind wirklich extrem viel gelaufen (15km an diesem Tag). Wenn man wirklich alles sehen will, muss man das aber auch, weil die Stadt einfach so groß ist und so viel zu bieten hat.


Der Artis Royal Zoo ist unbeschreiblich schön. Die Tiere haben so große Gehege, wie ich sie noch nie gesehen habe und alle waren sehr aktiv. Von den Giraffen über die Pinguine und Affen hat sich wirklich überall etwas bewegt. Außerdem ist einfach sehr schön gemacht, dass auch um die Tiergehege Pflanzen zu finden sind, über die man etwas lernen kann. Der Eintritt ist dank der I amsterdam City Card kostenlos. Ohne die Karte liegt man hier bei einem stolzen Preis von 50€ p.P., was sich aber aufgrund der Schönheit lohnt!



In das Haus Madame Tussauds kommt man dank der Amsterdam Card etwas günstiger. Da Hubby und ich beide noch nie in einem Madame Tussauds Haus waren, war es ein schönes Erlebnis. Die Figuren sehen alle so unfassbar echt aus und es ist eine lustige Abwechslung zu klassischen Sehenswürdigkeiten, die einen eher etwas lehren. Wir haben diese Attraktion auf den Mittag gelegt und konnten der prallen Mittagssonne so echt gut ausweichen.



Das Highlight des Tages war das A'dam Lookout Aussichtsdeck und das "Over the Edge" auf der höchsten Schaukel Europas. Auch hier kommt man mit der I amsterdam City Card kostenlos rein, das Schaukeln etc. zahlt man dann aber trotzdem extra. Es lohnt sich aber, da die Aussicht vom Deck umwerfend ist, ebenso wie von der Schaukel. 6€ sind zwar ein stolzer Preis dafür, dass man nur eine Minute auf der Schaukel ist, für Angsthasen ist das aber eine wirklich gute Zeit, da man sich nicht einmal in die eigene Angst hineinsteigern kann :-D. Die Mitarbeiter machen während dem Schaukeln übrigens Bilder und Videos, die man mit einem QR-Code kostenlos herunterladen kann. Gegen Aufpreis kann man die Bilder & Videos dann aber auch ausgedruckt bzw. auf einem Stick erhalten.

Eine kleine Bemerkung am Rande: obwohl ich keine Höhenangst habe, ist mir auf der Schaukel dann doch anders geworden. Die Erfahrung war es aber definitiv wert.



Nach dem Höhenflug haben wir uns dann noch virtuell auf eine Achterbahnfahrt durch Amsterdam getraut. Unter dem Aussichtsdeck kann man vom A'dam Lookout eine VR-Achterbahnfahrt durch die Stadt machen. Wer auf solche VR-Erlebnisse steht, sollte die paar Euro auch noch investieren. Da wir leider keine Tickets mehr für "This is Holland" bekommen konnte, haben wir auf diese Weise eine kleine Reise durch die Stadt gemacht.


Zum Schluss haben wir uns ins Rotlichtviertel begeben und das Museum der Prostitution besucht. Auch hier ist der Eintritt mit der Karte etwas günstiger, jedoch hat es sich meiner Meinung nach nicht gelohnt. Mir wurde das Museum auf Instagram oft vorgeschlagen bzw. empfohlen und auch im Internet waren die Bewertungen super. Für mich war es einfach nicht informativ/spannende und 20€ sind schon ein happiger Preis dafür, dass wir innerhalb von 20 Minuten durch gelaufen sind. Da es erst 18 Uhr war, war von dem Stimmung, die man in einem Rotlichtviertel erwartet, noch nicht viel vorhanden.

Am nächsten Abend sind wir dann aber sehr spät noch einmal durchgelaufen und ich war erstaunt darüber, dass das Benehmen auf der Straße so normal war. In diesem Viertel ist es nicht erlaubt, Alkohol auf der Straße zu trinken, was wirklich Sinn macht. Die Straßen sind extrem eng und voll und man kommt sich ein wenig wie auf dem Volksfest vor: alle bleiben vor den leuchtenden Schildern und Eingängen stehen und man bewegt sich einfach mit der Masse.

Außerdem ist es absolut verboten, Bilder der Damen in den Schaufenstern zu machen und es ist nicht unüblich, dass Handys oder Kameras von den Türstehern vor der Schaufenstern in Grachten verschwinden, wenn man sich nicht daran hält.

Ganz allgemein war ich fasziniert von den Frauen in den Schaufenstern und ihrer Confidence. Sie wissen ganz genau, dass sie wie eine Sehenswürdigkeit der Stadt gesehen werden und ihren Job davon lebt, dass Prostitution in anderen Ländern nicht so offen gehandhabt und erlebt wird.


Am dritten Tag sind wir in den Kletterpark gegangen und haben die beiden anderen Aktivitäten gestrichen. Somit haben wir das Stedeljik Museum am Ende doch nicht besucht, was ich aber gar nicht schlimm war, weil wir dafür eben so viel anderes von der Stadt gesehen haben, was eben nicht in ein Museum passt.

Wir haben uns am Ende auch dagegen entschieden, Fahrräder aus zu leihen, weil der Verkehr in dieser Stadt einfach anders ist und man als Fahrradfahrer schon echt mutig sein muss.


Der Kletterpark war auch eine schöne Abwechslung zu den anderen Punkten auf unserer Liste und mir hat es mega Spaß gemacht. Der Park ist riesengroß und in 10 Stufen eingeteilt, sodass von Anfänger bis Extremkletterer jeder auf seine Kosten kommt. Der Eintritt ist hier ebenfalls kostenlos, wenn man die I amsterdam City Card besitzt.


Einen Abstecher in den Foodhallen haben wir ebenfalls gemacht. Meiner Meinung nach ist das aber keinen Besuch wert. Die vielen Stände boten für mich nicht so viel Abwechslung, außerdem war es sehr teuer, der Platz war brutal begrenzt und der Geruch in der Luft war kaum erträglich. Es reicht natürlich aus, um den Hunger zu stillen aber ich würde mich bei einem weiteren Besuch lieber in ein gemütliches Restaurant setzen.



Auf den aller letzten Drücker haben wir dann noch eine Grachtenrundfahrt gemacht, die dank der I amsterdam City Card ebenfalls kostenlos war. Dabei haben wir noch einmal einen schönen Rundumblick der Stadt bekommen. Obwohl aus der Liste der I amsterdam City Card nur die Open Boat Tour von Stromma als kostenlos ausgeschrieben ist, wurde die Karte auch bei der "normalen" Grachtenrundfahrt akzeptiert.



Am Sonntag hatten wir dann richtiges Abschiedswetter mit unangenehmen Wind und kühlen 17 °C, was die Abfahrt etwas leichter gemacht hat.


Die Abrechnung

Attraktion

Preis mit I amsterdam City Card

Preis ohne I amsterdam City Card

Artis Royal Zoo

0€

100€

Madame Tussauds

33€

44€ online oder 50€ vor Ort

A'dam Lookout

0€ + 12€ Schaukeln

29€ + 12€ Online oder 33€ + 12€ vor Ort

Red Light Secrets

21,75€

29€

Kletterpark Fun Forest

0€

51,90€

Grachtenrundfahrt

0€

30€ online oder 35€ vor Ort

2 Tageskarten für 2 Tagen ÖPNV

0€

29€ 2x 48 Stunden Tickets

I amsterdam City Card 2x 48h

180€

-

Summe

246,75€

​324,90€ Online oder 339,90€ vor Ort

Lohnt sich die I amsterdam City Card? Ja! Und natürlich, je mehr Orte man besucht, die bereits im Preis enthalten sind, desto lohnenswerter ist es. Wer also einen mehrtägigen Trip nach Amsterdam plant, sollte unbedingt schauen, ob die Attraktionen, die man sich anschauen möchte, bereits im Stadtpass inbegriffen sind.


Ach und: fast überall kann man ausschließlich mit Karte bezahlen. Bargeld wird nur in den wenigsten Geschäften und Restaurants angenommen. Die Preise sind nach meiner Erfahrung ähnlich wie in Deutschland. Klar kostet der Kaffee in dem coolen Café an der Gracht in der Innenstadt etwas mehr, als in einer verstecken Seitenstraße, das ist aber ja auch in unseren Großstädten nicht anders.


Ich denke, das ist im groben das, was ich über Amsterdam sagen kann. Ich bin ehrlich, ich würde die Stadt am liebsten morgen noch einmal besuchen. Die Stadt hat für mich einen eigenen Charme, den ich gerne noch länger genossen hätte und ich kann jedem einen Trip nach Amsterdam nur wärmstens ans Herz legen. Alles wirkt einfach so surreal schön, als hätte man die Stadt und alles in ihr mit Absicht schön und harmonisch gebaut und als wären alle Menschen ein Teil des Filmes, der sich gerade dort abspielt. Ich habe die Stadt, mit Ausnahme von 3 Gläsern Vodka-Lemon, nüchtern erlebt und bin einfach fasziniert. Mir hat dieser idyllische Anblick der Häuser gefallen und die vielen Bänke und Sitzecken der Bewohner vor ihren Häusern. An jeder Ecke gab es etwas zu fotografieren und die Stadt ist unfassbar offen und tolerant. Nirgends habe ich jemals so viele LGBTQ-Flaggen gesehen, wie in Amsterdam und die Leute sind einfach anders. Wenn ich einer Stadt den Namen Diversity geben müsste, dann wäre das mit Sicherheit Amsterdam.


Und im Oktober darf ich die Koffer für die nächste Travel-Experience packen.


XX Valentina



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