Ausmisten, aber richtig! Die beste Methode zum Entrümpeln und wohin mit deinem alten Zeug hin kann
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Ausmisten, aber richtig! Die beste Methode zum Entrümpeln und wohin mit deinem alten Zeug hin kann

Es tut gut, alten Ballast los zu lassen, sei es der Ex oder nur ein paar alte Jeans. Heute soll es erst Mal nur um die Jeans gehen, denn ich habe ein paar Methoden, die es wirklich kinderleicht machen, festzustellen, wovon man sich wirklich trennen kann und muss. Außerdem zeige ich euch noch die besten Stellen, um das ausgemistete Zeug endgültig los zu werden.


Der schwerste Teil am Ausmisten ist es doch, herauszufinden, welche Teilen denn nun wirklich weg sollen. Gerade bei Kleidung haben wir Frauen den Drang, alles zu behalten, weil wir irgendwie emotional daran gebunden sind oder die Hoffnung haben, wieder rein zu passen oder dass sich noch einmal ein Anlass ergibt, zu dem wir das bodenlange rote Seidenkleid mit Oberschenkelschlitz und Neckholder tragen können.


Kleidung, die nicht mehr passt

Ob wir Gewicht zu- oder abgenommen haben, merken wir am schnellsten an der Kleidung. Die Knöpfe der Lieblingsjeans müssen die beiden Seiten mit höchster Gewalt zusammen halten, der 400 Euro Designergürtel sitzt nicht mehr straff sondern hängt locker um die Hüfte, Pullover und Blusen sind plötzlich Oversize oder passen gar nicht mehr über die Schulter. All das ist wirklich ärgerlich und Beweis dafür, dass sich das eigene Gewicht, oft ungewollt, verändert hat. Im ersten Moment ist man überzeugt davon, dass man eines Tages wieder in die geliebten Kleidungsstücke passen wird aber sehen wir es realistisch: das wird eher nicht der Fall sein. Und das liegt nicht einmal an mangelnder Bewegung oder schlechter Ernährung. Schwangerschaften, Krankheiten oder einfach das Altern wirken sich langfristig auf unser Aussehen aus und es ist in Ordnung, dies zu akzeptieren und nicht mehr das "alte Ich" sein zu wollen/ können.


Deswegen ist der erste Schritt an die Kleidungsstücke zu gehen, die einfach nicht mehr passen. Es muss raus. Es macht keinen Sinn, die Dinge aufzubewahren, denn sie verstauben im Schrank und neben Platz weg.

Wenn es deine absolute Lieblingsjeans ist und du wirklich vor hast, ab zu nehmen. Dann behalte sie. Behalte sie als Anreiz und als Belohnung. Aber wenn es irgendwelche Jeans sind, die du einfach behalten willst, weil sie dir ja vermutlich wieder passen wird, schmeiß sie raus! Wenn du es wirklich schaffst, dein Wunschgewicht zu erreichen, darfst du dich mit einer neuen Jeans belohnen.




"Das zieh ich irgendwann mal wieder an"

Nein, wirst du nicht. Wir tragen die Teile, die wir mögen regelmäßig und das, ohne uns das vorzunehmen. Wir kennen es alle, der Griff geht immer zu erst in Richtung der Kleidungsstücke, in denen wir uns besonders wohl fühlen. Jede von uns hat auch eine handvoll Kleider, die super schön sind und einem gut stehen aber trotzdem trägt man sie irgendwie nicht. Es gibt keinen Grund, sich zu zwingen etwas anzuziehen, was man nicht tragen möchte. Es gibt auch keinen Grund etwas zu behalten, was man vielleicht irgendwann mal gebrauchen könnte. Klar kann man sagen, dass man das Abendkleid, was man nur auf einer Hochzeit getragen hat, vorerst behält. Aber irgendwann ist der Zeitpunkt genommen einzusehen, dass es einfach nicht im hintersten Eck des Kleiderschrankes (oder noch schlimmer, im Keller!) verrottet.


Deswegen: raus damit. Wenn sich wieder einmal eine Hochzeit ergibt, kauf dir ein neues Kleid, leih dir eines von deiner Freundin, Schwester oder Trauzeugin. Kauf es Second hand, im Sale oder erstelle einen Look mit Kleidern, die du bereits hast, aber bunkere nicht für Anlässe, die vielleicht erst in zig Jahren kommen! Und abgesehen davon: wenn deine Freunde alle bereits verheiratet (oder geschieden) sind, sind Hochzeiten ja abzusehen. Und wenn alle Single sind, nutze die Freude des Anlasses und geh gemeinsam mit anderen Freunden shoppen und ehrt das Brautpaar mit schicken neuen Kleidern!


"Das trag ich doch"

Für diesen Fall habe ich eine super Methode, die ich mir von meinem Mann abgeguckt habe. Um festzustellen, ob du etwas wirklich trägst, kannst du die Teile einfach auf einen Kleiderbügel hängen und diese falsch herum in den Kleiderschrank hängen. Jedes Mal wenn du etwas getragen hast und es dann wieder in den Schrank hängst, hängst du den Kleiderbügel richtig herum auf. Dann legst du einen Zeitraum X fest, wann du deinen Kleiderschrank und die getragenen Teile wieder kontrollieren möchtest und stellst fest, was davon du wirklich seit dem letzten Mal getragen hast und was nicht.


Bitte denkt dran, dass ihr natürlich nicht alle Sommerkleider raus werfen müsst, nur weil ihr von Oktober bis März getrackt habt.


Und wer sich jetzt denkt, so viel Platz hab ich aber nicht auf der Kleiderstange: das geht natürlich auch mit den gefalteten Kleidungsstücken. Beispielsweise wandern alle Pullover, nachdem sie getragen wurden auf die Ablage zu den Röcken. Und die Röcke wandern zu den Pullis. Nach eurem Kontrollzeitraum sollten also einige Röcke bei den Pullovern liegen und einige Pullovern dort, wo eigentlich die Röcke hin gehören.


Selbstverständlich kann das nur so erfolgreich sein, wie du ehrlich mit dir selber bist. Trägst du etwas nicht, wird der Kleiderbügel auch nicht umgedreht!


Die Zeit des Wartens ist vorbei und nach deinem letzten Check hast du jetzt einen kleinen Stapel "alter" Kleidung, die dich verlassen soll. Manches ist schon wirklich alt und gehört eigentlich nicht mehr getragen, anderes ist zu schade zum wegwerfen und an dem ein oder anderen Teil hängt noch das Preisschild dran.

Das alles zu entsorgen wäre nicht nur Ressourcenverschwendung sondern auch noch moralisch sehr fraglich, meiner Meinung nach. Daher möchte ich dir ein paar Anlaufstellen nennen, wo du deine alten Schätze los wirst und bei den meisten bekommst du dafür sogar noch etwas Shoppingguthaben für deinen Geldbeutel.


Vinted (ehemals Kleiderkreisel)

Sicherlich hast du schon einmal von der App Vinted gehört, die ehemals Kleiderkreisel hieß. Das Prinzip von Vinted ist ganz einfach: du stellst Bilder und eine Beschreibung des angebotenen Teils ein und wartest darauf, dass sich ein interessierter Käufer meldet. Auch ohne großes Verkaufstalent lassen sich die Kleidungsstücke anhand des genauen Fragebogens detailliert beschreiben. Du legst nur noch den Preis und die Versandart fest und schon kann es los gehen. Vinted bietet dir eine sichere Ver-/Kaufsmethode über das hauseigene Bezahlsystem. Es funktioniert so, dass der Käufer das Geld an Vinted überweist. Sobald Vinted das Geld hat, versendest du den Artikel und wenn er Käufer den Erhalt bestätigt, bekommst du dein Geld in deinen Geldbeutel gutgeschrieben und kannst ihn dann auf dein Bankkonto auszahlen lassen. Natürlich kannst du dich auch einfach mit dem Käufer via Chat einigen, diese Methode ist dann gebührenfrei.



Das Problem mit Vinted ist wie bei allen Sozialen Medien: bist du klein, erreichst du auch niemanden. Verkäufer mit wenig Bewertungen, kaum Artikeln und wenig Followern warten leider häufig sehr lange auf einen Käufer.

Außerdem musst du hier auch beachte, dass deine Artikel sich schwerer verkaufen werden, je höher der Preis ist. Selbst wenn die Jeans mit Neupreis 50 Euro noch am Etikett hängt, wirst du sie schwer für 20 Euro verkaufen. Das ist leider so. Und du musst dich natürlich um alles selbst kümmern. Sowohl das Einstellen der Teile als auch den Versand.



Ähnlich aber doch anders läuft es mit Mädchenflohmarkt. Hier habt ihr aber die Möglichkeit, eure Kleider verkaufen zu lassen. Gegen eine Provision sendet ihr eure Kleidung ein und das Team übernimmt den Rest. Außerdem gibt es einen Concierge-Service. Hierbei werden die eingesendeten Teile auf Echtheit geprüft. Das macht es natürlich für dich als Verkäufer einfacher, teure Designer-Teile zu verkaufen, denn die Käufer haben eine Absicherung.


Wer das alles in real life machen möchte, kann natürlich immer noch auf die altbekannten Flohmärkte zurückgreifen. Sowas eignet sich beispielsweise sehr gut für Teile, die auf Bildern nur nicht so rüberkommen, wie sie in Wahrheit aussehen oder für Teile, die man vorher lieber anprobieren möchte wie z.B. Abendkleider. Außerdem kannst du, wenn du etwas geschickt umgehst, den Käufer auch von deinen Artikeln überzeugen.


Mit Second hand Shops gestaltet es sich wie mit Mädchenflohmarkt. Hier musst du dich um gar nichts kümmern, bekommst dafür aber etwas weniger raus.


Bei meiner letzten Entrümpelungsaktion sind mir Teile in die Hände gekommen, zu denen mir sofort eine Freundin eingefallen ist, der diese gut gefallen und passen würden. Dementsprechend habe ich entweder Bilder gemacht und sie gleich gefragt, ob sie das gerne haben möchten oder ich habe einen kleinen Stapel auf die Seite gelegt und einfach gezeigt, wenn sie mal wieder zu besuch waren. Ob du das dann verschenkst oder verkaufst, ist vollkommen dir überlassen.


Ich verkaufe meine Kleidung schon lange online. Als Teenager habe ich das eingenommene Geld immer extra auf die Seite gelegt und von allen Verkäufen etwas neues gekauft. So habe ich mein Taschengeld aufgestockt und immer etwas Platz in Menem Schrank gelassen, weil ich natürlich für ein neues Teil mehrere getragene Sachen verkaufen musste. Mit der Seite lernt man, dass gewisse Marken und Artikel sich online einfach nicht verkaufen lassen. Je günstiger das Kleidungsstück beim Kauf war und je bekannter die Kette desto unwahrscheinlicher ist es, dass es sich lohnenswert verkauft. Einfache Basics von H&M bekommt man nur schwer los und für 1 Euro mache ich mir ehrlich gesagt nicht die Mühe, Fotos hochzuladen, eine Artikelbeschreibung zu schreiben, das Teil zu verpacken und am Ende zur Post zu laufen um es zu verschicken. Sachen, die einwandfrei sind aber kein gutes Geschäft machen, gebe ich gerne in Frauenhäusern ab. Dort findet es eine neue Besitzerin, die sich sicherlich sehr freut.

Frauenhäuser gibt es wirklich in jeder Stadt, ich würde aber empfehlen vorher anzurufen, um zu vermeiden, dass du umsonst hin gehst.


Und zu guter Letzt: die Altkleider-Container.

Bevor böse Stimmen jetzt aufschreiben mit Sätzen wie "diese Kleidungsstücke werden aber in Afrika verkauft". Ja, das kann sein. Ich möchte mich damit ehrlich gesagt nicht befassen. Wenn ich etwas in den Altkleider-Container gebe, dann weil es zwar an sich noch tragbar ist, aber für unsere ordentlich rausgeputzte Wegwerfgesellschaft nicht mehr angemessen. Ein ausgewaschenes Band T-Shirt, die gesprenkelte Hose vom letzten Tapetenwechsel oder ausgeleierte Jogginghosen trägt man hierzulande einfach nicht. Auch, wenn die Kleidung an sich nicht fehlerhaft ist. Deswegen gebe ich sowas guten Gewissens in diese Container. Und selbst wenn sie in irgendwelchen fernen Ländern für 1 Euro das Stück verkauft werden, kommen sie Menschen zu gute, die sonst vielleicht gar nichts neues zu tragen hätten.


Ich kann ganz offen behaupten, dass ich kein Problem mit Ausmisten habe. Ganz im Gegenteil:ich entsorge Kleidung manchmal und vermisse sie dann nach einer Zeit, wenn ich Bilder sehe oder mich einfach daran erinnere.


Wie ist das bei dir?


XX Valentina


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